Reifenreparatur am Töffli

Reifenreparatur am Töffli
In der Garage

Tools und Tipps

Ein Plattfuss oder eine Reifenpanne auf der Mofa-Ausfahrt können die schöne Tour komplett verderben. Doch mit etwas Knowhow lassen sich die meisten Reifenpannen auch unterwegs schnell beheben. Wie du bei der Reparatur am geschicktesten vorgehst und welches Pneuwerkzeug du benötigst, erklären wir dir in diesem Artikel.

Plattfuss du Spassbremse!

Die Sonne lacht vom Himmel, weit und breit ist keine Wolke am Himmel zu entdecken und der Wetterbericht prophezeit für das ganze Wochenende angenehme Temperaturen – beste Voraussetzungen für einen Ausflug ins Grüne! Ist das Töffli nach der langen Winterpause blitzblank geputzt, kann es dann auch gleich losgehen. Doch besonders bei den ersten Touren nach der langen Standzeit im Winter kommt es häufig vor, dass ein Schlauch porös geworden ist und auf den ersten Ausfahrten Luft verliert. Aber auch ein starker Dorn, eine Scherbe oder ein Nagel auf der Strasse können ein Loch im Pneu verursachen und zur Spassbremse werden. Also solltest du darauf vorbereitet sein, eine Reifenpanne auch unterwegs mit Bordmitteln beheben zu können. Deswegen gehört Flickzeug zu den Must-haves im Werkzeugtäschli.

Wenn man Glück hat, kann man mit schleichendem Plattfuss noch weiterfahren

Regelmässig das Reifen-Profil checken

Der Reifen stellt den Kontakt zwischen Fahrzeug und Fahrbahn her und gehört deswegen zu den besonders sicherheitsrelevanten Teilen des Mofas. Damit du auch bei ungünstigen Verkehrsbedingungen stets sicher an dein Ziel kommst, solltest du das Pneu-Profil regelmässig kontrollieren. Wer mit abgefahrenen Schlappen unterwegs ist, lebt gefährlich, denn schnell landet man mit runterradierten Pneus auf der Seite oder im Graben. Darum gehören Wartung und gegebenenfalls der Wechsel der Mofa-Reifen zum Einmaleins, das jedes Töfflimeitli und jeder Töfflibuebe aus dem Effeff beherrschen sollte.

Die Profiltiefe sollte den Fahrgewohnheiten angepasst sein - strenggenommen gibt es hier keine Vorschriften

Lohnt sich die Reifenreparatur?

Flickt heute überhaupt noch jemand Schläuche? Diese Frage ist durchaus berechtigt. Hat dich ein Plattfuss ausgebremst, dann gibt es bei der Reifenreparatur in deiner heimischen Schrauberwerkstatt zwei Optionen: Entweder greifst du zum Flickzeug oder du ziehst sofort einen neuen Schlauch auf.

Aus Gründen der ökologischen Nachhaltigkeit und auch aus Kostengründen, ist die Reifenreparatur auch heute noch eine Option, die ihre Berechtigung hat. Arbeitest du sauber, kannst du nach der Reparatur mit dem geflickten Mofaschlauch noch viele Kilometer zurücklegen. Ist das Loch allerdings sehr gross, ist eine Reparatur meist nicht sinnvoll.

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Anders sieht es aus, wenn du unterwegs eine Reifenpanne hast. Steht ausschliesslich Flickzeug, aber kein Ersatzschlauch zur Verfügung, bleibt nur die Möglichkeit, den Mofaschlauch zu flicken, um dein Töffli wieder flott zu kriegen. Aber einen Flicken anzubringen, ist unterwegs nicht immer ein einfaches Unterfangen. Deswegen solltest du bei längeren Ausfahrten immer einen Ersatzschlauch an Bord haben. Das erleichtert die Reifenreparatur auf der Mofa-Tour erheblich.

Schlauch flicken – Schritt für Schritt erklärt

Wie du den Plattfuss reparierst und dem Mofaschlauch neue Luft einhauchst und welches Werkzeug du benötigst, erklären wir dir im Folgenden:

Tools und Zubehör

Um unterwegs eine Reifenreparatur auszuführen und ein Loch im Schlauch zu flicken, brauchst du mindestens Flickzeug und eine Luftpumpe. Die Schachtel mit dem Flickzeug enthält Flicken in verschiedenen Grössen, Schleifpapier und eine kleine Tube Vulkanisierlösung. In der Schrauberwerkstatt geht die Reifenreparatur deutlich komfortabler von der Hand, wenn Pneuhebel mit Haken, Montierpaste, Felgenband und Talkumdose griffbereit auf ihren Einsatz warten.

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Mofaschlauch entnehmen

Um eine Reifenreparatur auszuführen, musst du zunächst das betroffene Rad abbauen. Ist die Luft noch nicht völlig entwichen, schraubst du das Ventil heraus, damit es schneller geht. Das Abnehmen des Reifens ohne Hilfsmittel erweist sich gelegentlich als sehr anstrengend. Leichter lässt sich der Mantel mit einem speziellen Pneuhebel aus der Mofa-Felge Stück für Stück herausdrücken.

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Dieser Hebel ist mit einem Kunststoff beschichtet. Die Beschichtung schützt die empfindliche Felge vor Beschädigungen. Garantiert keine Kratzer oder Dellen am Felgenring brauchst du zu befürchten, wenn du beim Ansetzen des Pneuhebels zusätzlich Nylonschützer verwendest.

Nachdem man den Mantel gelöst hat, kann man den Schlauch einfach herausziehen

Die undichte Stelle finden und markieren

Hast du eine Seite des Reifens vollständig aus der Felge herausgenommen, legst du das Rad so ab, dass das Ventil von dir weg zeigt. Erst dann entnimmst du den defekten Schlauch und prägst dir die Position ein, in der er im Reifen gelegen hat. Um die defekte Stelle zu finden, gibt es mehrere, bewährte Verfahren. Ist der Schaden nicht allzu gross, ist er meist nicht mit dem Auge zu entdecken. Wenn dies der Fall ist, pumpst du etwas Luft in den Mofaschlauch und tauchst ihn in eine mit Wasser gefüllte Schüssel. Sobald du die Schadstelle an den aufsteigenden Blasen erkannt hast, markierst du sie mit einem (idealerweise weissen) Stift.

Wer einen Eimer mit Wasser hat, findet den Defekt ganz fix

Säubern und den Flicken andrücken

Jetzt muss das Gummi gereinigt und abgetrocknet werden, bevor du die nähere Umgebung des Lochs mit dem mitgelieferten Schleifpapier sorgfältig bearbeitest. Das Anrauen ist wichtig, damit der Flicken später zuverlässig auf der Schlauchoberfläche haftet. Bevor du die Vulkanisierlösung aus der Flickzeugschachtel dünn aufträgst, müssen alle losen Rückstände nochmals sorgfältig entfernt werden. Nach einigen Minuten Wartezeit ziehst du die Schutzfolie von einem Flicken ab und drückst ihn kurzzeitig, aber mit viel Kraft an.

Pneus checken

Ehe du nach dem Flicken mit der Montage des Mofaschlauchs beginnst, musst du den Reifen penibel kontrollieren. Möglicherweise steckt der spitze Gegenstand, der für die Reifenpanne verantwortlich ist, noch in der Pneu-Wand und würde gleich wieder ein Loch in das Schlauchmaterial bohren. Diese Kontrolle geht wesentlich schneller, wenn du dir die Lage des Schlauches im Inneren des Reifens gemerkt hast.

Den geflickten Schlauch montieren

Abschliessend geht es an die Montage. Speziell bei breiteren Reifenmodellen ist das häufig der schwierigste Teil der Reifenreparatur. Beim Einlegen des Schlauches nach einer Reifenreparatur darf dieser auf keinen Fall geknickt werden. Erfahrene Schrauber nutzen bei diesem Arbeitsschritt einen Trick. Ist der Schlauch eingelegt und der Mantel auf der Felge positioniert, verschnürst du alles mit fünf oder sechs Kabelbindern, wobei das Ventil noch aussen sitzen muss und kein Teil des Schlauches zwischen den Seiten des Reifens eingeklemmt werden darf. Zusätzlich kommt ein Mittel zum Einsatz, dass die Reibung zwischen Pneu und Felge verringert. Besonders gut geeignet ist eine Montierpaste oder Talk. Viele Schrauber nutzen für diesen Zweck Seife oder Spülmittel. Wichtig ist, dass sich das Mittel nach Beendigung der Reifenreparatur leicht verflüchtigt.

Talk Streudose klein 70 g

Das Ventil steckst du in das Felgenloch und beginnst dann, die Reifenkanten Stück für Stück in die Felge zu drücken. Hast du auf die Seiten des Reifens und die Felge grosszügig Montierpaste bzw. Talk aufgetragen, sollten die Reifenkanten relativ leicht in die Felge flutschen. Schaffst du es mit den Händen nicht, kommt ein Pneuhebel oder ein vergleichbares Werkzeug zum Einsatz. Nach dem Ziehen der Kabelbinder wird Luft aufgepumpt und die Reifenreparatur ist erledigt. Bei Mofas beträgt der Druck in der Regel 2 bis 2,5 bar.

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