Wie viel kostet ein Töffli?

Wie viel kostet ein Töffli?
Slow riding culture

Tipps zum Mofakauf und Marktpreise in der Übersicht

Die Renaissance der Mofakultur hat auch eine dunkle Seite. Wer heute ein gebrauchtes Mofa kaufen will, der gerät leicht an Anbieter, die aus der steigenden Nachfrage Kapital schlagen wollen und überteuerte Preise aufrufen. Deswegen sollten potenzielle Käufer die Marktpreise ungefähr kennen. Was ein Töffli kosten darf oder sollte, erklären wir dir in diesem Artikel. Ausserdem geben wir dir wichtige Tipps für die Preisverhandlungen beim Kauf eines gebrauchten Hödis.

Neu oder gebraucht? Nicht nur eine Frage der Kosten

Zunächst ist zu überlegen, ob es ein neues oder ein gebrauchtes Fahrzeug sein soll. Dabei geht es nicht nur um den Kostenfaktor, hier spielen auch die individuellen Fahrgewohnheiten und Anforderungen eine entscheidende Rolle. Bist du als Daily-Driver täglich mit deiner zukünftigen Perle unterwegs, kann der Kauf eines fabrikneuen Mofas eine gute Entscheidung sein. Dies hat allerdings den Nachteil, dass diese Modelle deutlich mehr Sackgeld kosten. Im Laufe der letzten Jahrzehnte haben ausserdem viele Hersteller die Produktion von Töfflis eingestellt, sodass auch die Auswahl an neuen Modelle überschaubar ist.

Sachs und sei­ne unka­putt­ba­ren 2-Tak­ter

Wer auf der Suche nach einem fabrikneuen Hödi ist, welches trotzdem Retrocharme bietet, für den sind die Pony-Modelle der Mofaschmiede Amsler & Co AG sicher eine gute Wahl. Am Stammsitz in Feuerthalen produziert der traditionsreiche Hersteller Amsler & Co AG seit dem Jahr 1961 bis zum heutigen Tag Mofas. Zur Auswahl stehen die Modelle Pony GTX beziehungsweise Pony Cross. Angetrieben werden die leistungsstarken Mofas von einem 1,2 PS Beta-Motor. Für ein fabrikneues Swiss-Made-Töffli musst du allerdings mit über 3000 Franken rechnen. Auch wenn fabrikneue Töfflis in der Anschaffung mehr kosten, weisen sie im Vergleich zu gebrauchten Fahrzeugen einen grossen Vorteil auf: Die erforderlichen Ersatzteile werden noch heute produziert und sind problemlos zu beschaffen.

KTM Pony von Marcel

Wie viel kostet ein Töffli? Betriebskosten bei der Kalkulation berücksichtigen

Unübersichtlicher ist die Kostenkalkulation beim Kauf eines gebrauchten Fahrzeugs. Bei der Frage nach dem Preis reicht es beim Kauf einer gebrauchten Perle nicht aus, lediglich den Kaufpreis im Blick zu haben. Besonders bei vermeintlichen Schnäppchen ist Vorsicht geboten. Bietet dir jemand für wenig Sackgeld ein Hödi an, hat das oft Gründe. In der Regel musst du in solchen Fällen einiges an Sackgeld in Ersatzteile investieren. Trotz des auf den ersten Blick attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnisses solltest du deswegen nicht überstürzt kaufen, sondern nüchtern rechnen, wie viel Geld du voraussichtlich hineinstecken musst, bis du mit diesem Fahrzeug wieder sicher auf Tour gehen kannst.

Raritäten wie diese Sachs Alpa sind begehrt - manchmal aber komplex bei der Restaurierung

Vorbereitung ist auch beim Mofakauf das A und O

Damit die Anschaffung eines gebrauchten Töfflis nicht dein Budget sprengt, musst du dich sorgfältig auf den Mofakauf vorbereiten. Die Auswahl an älteren Mofa-Modellen, die gehandelt werden, ist glücklicherweise recht üppig. Hast du ein gebrauchtes Modell im Blick, dann solltest du dich im Vorfeld nicht nur darüber informieren, was das Töffli kostet, sondern auch in Erfahrung bringen, wie es um die Ersatzteilversorgung bei deinem Favoriten bestellt ist. Schätze realistisch ein, wie viel Geld und Zeit du investieren kannst beziehungsweise willst und setze dir klare Limits.

Wie viel kostet ein Töffli deiner Lieblingsmarke?

Piaggio Mofas wie das Modell Ciao, SI und Bravo erfreuen sich wegen ihrer einfachen und soliden Technik noch immer grosser Beliebtheit. Die Ersatzteilbeschaffung ist in der Regel kein Problem. Um eine Ciao-Perle zu kaufen, die noch auf eine Restaurierung wartet, musst du circa 400 – 500 Franken in die Hand nehmen. Für guterhaltene Modelle liegen die Preise aber durchaus auch im vierstelligen Bereich. Für ein fahrbereites Piaggio-Töffli werden deswegen – je nach Zustand – auch mal 2000 Franken aufgerufen. Ähnlich gestaltet sich die Preisspanne bei Puch-Maxi-Mofas.

Puch – Le­gen­dä­re Per­len und zu­ver­läs­si­ge Kraft­pa­ke­te

Sanierungsbedürftige Modelle kannst du schon ab 500 Franken erwerben, für fahrtüchtige Maxi-Töfflis solltest du mit einem vierstelligen Betrag rechnen. Ersatzteile lassen sich ohne allzu grossen Aufwand für die Modelle beider Hersteller beschaffen. Komplizierter und teurer wird es bei Marken wie Kreidler, Miele, Monark oder dem sehr seltenen Alpa-Chopper-Töffli. Die Preise variieren je nach Modell und Zustand stark.

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Gebrauchte Töfflis kaufen – hier ist Spürsinn und etwas Glück gefragt

Willst du ein gebrauchtes Mofa kaufen, das nicht viel kostet, dann solltest du eine Weile den Markt beobachten. Studiere regelmässig die Inserate in deiner Regionalzeitung oder im Internet und habe ein offenes Ohr für Hinweise aus deinem Bekanntenkreis. Entdeckst du ein Angebot, das deinen Vorstellungen entspricht, darfst du nicht zögern und solltest sofort Kontakt aufnehmen. Frage nicht nur, was es kostet, sondern auch genau nach Details. Bekommst du vom Verkäufer ausweichende Antworten, solltest du lieber Abstand nehmen und weitersuchen.

Jetzt wird es spannend – der Besichtigungstermin

Es kann nicht schaden, wenn du dich beim Besichtigungstermin von einem erfahrenen Mofa-Schrauber begleiten lässt. Vier Augen sehen bekanntlich mehr zwei. Lasse dich bei der Inspektion nicht unter Zeitdruck setzen. Überzeuge dich, dass alle Papiere vorhanden sind und überprüfe, ob das Typenschild und die Rahmennummer mit den Dokumenten-Angaben übereinstimmen. Leider sind auch geklaute Mofas im Gebrauchtmarkt keine Seltenheit. Im Zweifel kann man sogar die Polizei kontaktieren, um sicherzustellen, dass man kein als geklaut registriertes Mofa kauft.

Wichtig ist es, die Dokumente mit dem Typenschild und der Rahmennummer abzugleichen

Hier solltest du ganz genau hinschauen:

  • Sind alle Teile vorhanden? Sind es Originalteile? Wurde das Fahrzeug getunt?
  • Verlieren Motor und Getriebe Öl oder treten an anderen Stellen Flüssigkeiten aus?
  • Haben der Tank oder andere Teile Rost angesetzt?
  • Drehen die Räder frei oder gibt es Schleifgeräusche? Ist das Reifenprofil vorschriftsmässig?

Was der Zustand des Lacks verraten kann

Wie viel ein Töffli kostet, hängt auch davon ab, in welchem Zustand sich der Lack befindet. Wurde das Töffli gut gepflegt und glänzt noch im Originallack, ist das ein gutes Zeichen. Tiefe Schleifspuren hingegen sind häufig Indizien für Stürze oder Unfälle. Achte auch besonders auf Aufkleber. Möglicherweise will der Verkäufer auf diese Weise Schadstellen kaschieren.

Worauf solltest du bei der Testfahrt achten?

Zeit für eine Testfahrt muss sein. Dabei solltest du dich nicht auf eine Parkplatzrunde beschränken. Startet das Töffli mit kaltem Motor? Möglicherweise gibt es auffällige Motorgeräusche, dann könnte bald eine Motorrevision erforderlich sein. Teste auch die Bremsen des Mofas. Vorsicht ist geboten, wenn sie ungleich abgenutzt sind. Achte bei der Fahrt darauf, ob der Lenker flattert und sich alle Hebel leicht bedienen lassen.

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Muss ein Kaufvertrag sein?

Ein schriftlicher Kaufvertrag ist nicht zwingend erforderlich, aber zu empfehlen. Er sollte zumindest die Personalien des Verkäufers und des Käufers sowie den vereinbarten Kaufpreis enthalten. Noch ein Tipp für die Preisverhandlung: Kostet das Objekt deiner Begierde mehr, als du zahlen willst, frage nach, ob der Verkäufer dir als Zugabe nicht mehr benötigte Ersatzteile aus seinem Besitz kostenlos überlässt.

Bei einer Probefahrt kann man sich einen guten Eindruck vom Töffli machen

Endlich kann es losgehen!

Nach dem Kauf kannst du in den meisten Fällen leider nicht sofort losdüsen. Idealerweise unterziehst du deine neue Perle zunächst einer gründlichen Inspektion, beseitigst kleinere Defekte und bringst dein neues Hödi auf Vordermann. Ist dein Mofa dann in einem verkehrstüchtigen Zustand, musst du dich noch um die Versicherung kümmern. Hier musst du mit zusätzlichen Kosten von um die 80 Franken pro Jahr rechnen. Dann kannst du dich auf den Sattel schwingen und mit deinem Hödi die erste längere Ausfahrt unternehmen.

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Der Töfflihelm

Klar, in einer perfekten Welt gäbe es vermutlich keine Helmpflicht. Es gäbe auch keine Unfälle und Stürze. In einer perfekten Welt könntest du mit Zipfelmütze, Aluhut oder oben ohne auf deinem Hödi unterwegs sein, ohne dass dir eine Busse von 80 CHF droht. Aber da die Welt nicht ganz perfekt ist, müssen Töfflibuebe und Töfflimeitlis einen Helm tragen. Immerhin muss es seit 2019 nicht mehr unbedingt ein Motorradhelm sein, denn seitdem sind auch Velohelme auf dem Töffli erlaubt. Welche Helme du tragen darfst und warum die Einführung der Helmpflicht beinahe zum Sargnagel der Töfflikultur wurde, erfährst du in diesem Artikel.