Speichenfelgen deines Mofas
Tipps für die Pflege, Wartung und Restauration
Zeitlos schön, aber pflegeintensiv
Sie sind der Blickfang deines Töfflis, das Aushängeschild des Mofas, wenn man so möchte: die Räder. Daher ist es gerade bei den Speichenfelgen wichtig, auf gute Pflege zu achten. Hast du dein Töffli mit Speichenrädern bestückt, die Edelstahlspeichen oder Speichen aus V2a-Stahl vorzuweisen haben, dann hast du es etwas leichter. Denn Speichen aus diesem Material laufen nicht so schnell an und rosten nicht.
Bei regelmässiger Pflege ist der Aufwand auch nicht besonders hoch. Du solltest deine Speichenräder zweimal im Monat reinigen. Bei höherer Beanspruchung, zum Beispiel nach längeren Ausfahrten oder einem Ritt durchs Gelände, solltest du aber umgehend tätig werden. In den meisten Fällen hat sich auf deiner Mofa-Tour nämlich Bremsstaub und Strassenschmutz an deinen Speichenfelgen angesammelt. Wartest du mit dem Putzen zu lange, dann können diese Schmutzpartikel verkrusten und unschöne Schäden verursachen. Dann ist der Aufwand deutlich höher. Meist hilft aber auch schon die Prophylaxe. Wenn du nämlich neue oder perfekt gereinigte Speichenfelgen mit dem entsprechenden Mittelchen konserviert, sind deine Speichenfelgen um einige widerstandsfähiger.
Speichen und Felgenringe: Mit dem richtigen Mittel das beste Ergebnis erzielen
Bei nur leichten Verschmutzungen reicht oftmals schon eine weiche Bürste oder ein fusselfreies Tuch für die Reinigung deiner Speichen. Perfekt eignen sich Mikrofasertücher dafür. Sind die Felgen etwas stärker verschmutzt, empfiehlt sich zunächst eine Grundreinigung. Dazu eignet sich sehr gut heisses Wasser mit etwas Shampoo oder Geschirrspülmittel. Es gibt aber auch sehr gute Felgenreiniger, die nicht nur den Schmutz lösen, sondern auch die Leichtmetall- oder Stahlfelgen mit einem Anti-Haft-Film überziehen. Das erleichtert nachfolgende Reinigungen. Aber unbedingt darauf achten, dass das Mittel säurefrei ist. Im Zweifel lieber die Finger davonlassen. Um die Felgenringe zwischen den Speichen besser sauber zu bekommen, sollte man eine weiche Felgenbürste verwenden, die gibt es für kleines Geld zu kaufen.
Wenn dein Töffli auf Chromfelgen unterwegs ist, solltest du für die Reinigung ausschliesslich einen speziellen Chromreiniger verwenden. Das Material deiner Felgen ist generell von Bedeutung, wenn es um die Wahl des optimalen Reinigungsmittels und der Reinigungsmethode geht. Denn Felge ist nicht gleich Felge. Es macht einen Unterschied, ob dein Mofa auf Chrom- oder Stahlfelgen rollt, oder die Felgen lackiert, eloxiert oder beschichtet sind. Was für die lackierte Felge gut und richtig ist, kann bei Chromfelgen genau verkehrt sein.
Speichenfelgen restaurieren – aufwendiger, aber kein Hexenwerk
Du hast dir ein Oldtimer-Töffli gekauft? Herzlichen Glückwunsch. Ein klassisches Mofa zu restaurieren oder zu erhalten ist ein wunderbares Projekt. An einem klassischen Oldtimer-Töffli wirken Weisswandreifen mit Speichenfelgen nicht nur authentisch, sondern sind einfach ein absoluter Eyecatcher. Hat dein Neuerwerb keine Speichenräder, dann kannst du den bequemen Weg gehen und einfach neue Speichenfelgen kaufen. Das ist schnell und einfach. Allerdings musst du in diesem Fall schon etwas Sackgeld investieren. Günstiger kann es sein, die originalen Speichenfelgen aufzubereiten. Allerdings benötigst du dafür etwas Zeit. Doch eine Restaurierung ist schliesslich kein Wettrennen und es hat einen besonderen Charme, wenn man Vorhandenes erhalten kann.
Dazu muss man die Räder erst einmal auseinandernehmen. Also runter damit vom Töffli, dann Reifen, Schlauch und Ventil demontieren. Ein Wort zu den Reifen vorab: Hier solltest du nicht am falschen Ende sparen. Selbst wenn das Profil noch Tiefe hat und nicht runterradiert ist, solltest du alte Mäntel unbedingt ersetzen. Denn ist der Reifen alt, wird das Material spröde. Aber weiter mit den Rädern. Mit einem Schraubstock erleichterst du dir die Arbeit. Spanne das Rad mit der Nabe im Schraubstock ein und zerlege das Teil, also Bremsen und Radlager ausbauen.
Danach kannst du deine ganze Konzentration den Speichen widmen. Gerade bei Felgen, deren Alter man nicht genau kennt, sollte man auf die Speichenspannung achten. Lässt die Spannung einzelner Speichen nach, führt dies zu ungleichmässiger Belastung. Das Rad läuft folglich nicht mehr rund. Es besteht die Gefahr, dass irreparable Schäden am Felgenkranz entstehen. Deswegen solltest du die Spannung besonders sorgfältig prüfen.
Fachwerkstatt oder selbst Hand anlegen – das ist hier die Frage
Wenn du viel Zeit hast und bis zum Anschlag motiviert bist, dann kannst du dir das Einspeichen selbst beibringen. Sicherer ist es auf jeden Fall, wenn du diese Arbeit von einer Fachwerkstatt erledigen lässt, denn falsch eingespeichte Räder sind definitiv ein Sicherheitsrisiko. Einfacher ist die Sache beim Zentrieren deiner Speichenfelgen, dazu brauchst du nur einen Zentrierständer und etwas Fingerspitzengefühl.
Zunächst solltest du den „Klangtest“ durchführen. Dazu bockst du dein Mofa auf der entsprechenden Seite auf. Dann klopfst du jede einzelne Speiche mit einem Schraubendreher an. Ist die Spannung in Ordnung müsstest du einen metallischen, schwingenden Ton hören. Ist die Spannung der Speiche zu stark, vernimmst du einen kurzen, hohen Ton. Bei zu schwacher Spannung wirst du ein ziemlich tiefes Geräusch vernehmen, das an ein Scheppern erinnert. Diese ungleichen Speichenspannungen kann man durch Nachjustieren ausgleichen. Also mittels der Speichennippel spannen (durch andrehen der Nippel) oder eben entspannen (durch lösen der Nippel). Nie zu viel zu- oder aufdrehen, am besten nur mit einer viertel Umdrehung anfangen.
Hast du dann annähernd das gleiche Klangbild an allen Speichen, kannst du mit den Feinheiten beginnen. Dazu spannst du das Rad in den Zentrierbock. Hier erkennst du sofort, ob die Sache wirklich rundläuft oder nicht. Jetzt kannst du die letzten Ungleichmässigkeiten beheben. Wenn du deine Speichenfelgen neu einspeichen lässt, dann wird der Fachmann auch gleich die Speichenfelgen zentrieren. Somit hast du ein wirklich perfektes Ergebnis. Es schadet aber nichts, wenn man selbst Speichenfelgen zentrieren kann. Denn auch das gehört zur regelmässigen Pflege. Nicht nur das Putzen und Polieren, sondern auch das Überprüfen auf Seiten- oder Höhenschlag. Wenn du das alles beherzigst, vom Putzen bis zum Speichenfelgen zentrieren, dann hast du noch lange Freude an deinem Hobel. Und seinen Felgen.
Weitere lässige Artikel
Den Tank entrosten
Mofa-Scheinwerfer