Mofarennen
So machst du dein Töffli fit für das nächste Rennen
Wettbewerb mit hohem Spassfaktor
Wettrennen sind so alt wie die Menschheit. Selbst die Neandertaler wussten bereits, dass man auf der Flucht vor einem Mammut schneller rennen musste als die anderen. Das erste Autorennen der Welt, das 1894 von Paris nach Rouen führte, war zu Beginn gar kein Wettrennen, aber dennoch wollte jeder Pilot der Schnellste sein. Es liegt wohl in der Natur des Menschen, dass jeder der Schnellste, Stärkste, Grösste, Beste sein will. Das gilt auch für Mofarennen. Auch wenn es bei diesen Veranstaltungen nicht immer zu ernst zugeht.
Die optimale Ausrüstung und Vorbereitung als Schlüssel zum erfolgreichen Mofarennen
Wenn du ein erfahrener Pilot bist, der mit allen Wassern gewaschen ist und dir alle Kniffe bekannt sind, dann weisst du, wie wichtig die Vorbereitung auf ein Rennen ist. Viele der Tipps, die wir dir im Folgenden geben, wirst du schon kennen. Wenn du aber ein Einsteiger bist, der vielleicht schon ein oder zwei Mofarennen absolviert hat und plant, jetzt regelmässiger an solchen Wettkämpfen teilzunehmen, dann haben wir für dich den ein oder anderen Tipp für eine optimale Vorbereitung.
Wer nicht sein eigenes Rennteam in der Boxengasse hat, der muss selbst für das Tuning Set-up und die Wartung seines Renntöfflis sorgen. Dazu gehört eine ordentliche Grundausstattung an Werkzeug und Ersatzteilen. Natürlich sind Schraubenzieher (Schlitz und Kreuzschlitz) in verschiedenen Grössen obligatorisch, genau wie Maul- und / oder Ringschlüssel, am besten im Set von Grösse 8 bis 17. Hammer, Zange, Seitenschneider bilden das absolute Minimum, kurzum, ein Werkzeugkoffer.
Darüber hinaus brauchst du aber auch in aller Regel Spezialwerkzeug. Seegeringzange, Kerzenbürste und –Schlüssel, Schwungradabzug und Lagerabzieher-Set, analoges Werkzeug zur Zündungseinstellung und dazu ein Zündungsmikrometer. Blattlehren-Set und Kettentrenner wirst du ebenfalls benötigen, ebenso wie ein Ratschen- und Inbusschlüsselset. Du musst im Grunde in der Lage sein, dein Töffli an der Rennstrecke auseinanderzunehmen und wieder zusammenzubauen.
Immer dabei: die wichtigsten Reserveteile
Eile mit Weile ist im Rennsport naturgemäss eher kontraproduktiv. Während eines Mofarennens ist es immer möglich, dass Schäden an deiner Maschine auftreten. Du solltest natürlich in der Lage sein, diese schnell und vor Ort zu beheben. Für die Reparaturen an deinem Töffli-Boliden während des Rennevents benötigst du nicht nur das optimale Werkzeug, auch eine wohlsortiere Auswahl an Ersatzteilen solltest du parat haben. Sicher musst du kein komplettes Reserve-Töffli in Einzelteilen als Ersatzteillager mit ins Fahrerlager an die Rennstrecke nehmen, aber du solltest darauf vorbereitet sein, besonders anfällige Teile zu ersetzen oder auszutauschen. Häufig erwischt es während eines Mofarennes Anbauteile. Also nicht nur High-End Teile aus dem Bereich Tuning und Racing, die während des Rennens extremen Belastungen ausgesetzt sind, nehmen Schaden.
Oft sind es normale „Allerwelts-Teile“. Das fängt schon bei den Rädern an. Für den Fall einer Reifenpanne nimmst du idealerweise je ein Komplettrad für vorne und hinten mit. Denn bei deinem Pit-Stop muss der Reifenwechsel fix gehen. Wie im Racing-Sport üblich wird das komplette Rad gewechselt. Wie gross die Gefahr einer Reifenpanne ist, hängt immer vom jeweiligen Track ab. Führt der Kurs des Mofarennens über eine asphaltierte Strecke, dann ist die Gefahr, dass deine Reifen Schaden nehmen deutlich geringer, als wenn das Rennen im Gelände stattfindet.
Immer dabei haben solltest du auch ein Ritzel, eine Antriebskette, ein Kettenblatt, einen Luftfilter und einen kompletten Vergaser. Speziell das Luftfiltergehäuse aus Kunststoff kann bei einem Sturz beschädigt werden. Blöd, wenn du dann keinen Ersatz hast. Das betrifft eigentlich alle relevanten Teile, die zum Antrieb deines Mofas unabdingbar sind. Ideal ist es natürlich, wenn du ein paar Bekannte zur Unterstützung dabei hast und ihr als Team zum Mofarennen antretet. Dann gehen alle erforderlichen Reparaturen und der Austausch der Teile schneller vonstatten. Für diese Tätigkeiten sind bei (semi-)professionellen Mofarennen meist direkt an der Strecke eigens Wechselzonen eingerichtet.
Rennstrecke und Reglement kennen
Zur richtigen Vorbereitung auf ein Mofarennen gehört ein richtiger Testlauf. Wenn du die Möglichkeit hast, dann inspiziere die Rennstrecke. Auf der asphaltierten Rundstrecke solltest du auf schwierige Kurven achten, auf Bodenunebenheiten oder sonstige Besonderheiten. Fahre die Strecke mehrfach ab, aber nicht im Renntempo, sondern anfangs eher langsam. So bekommst du ein Gefühl für die Strecke und prägst dir die Besonderheiten leichter ein. Manche Mofarennen finden auch im Gelände statt. Achte hier besonders auf Gefahrenstellen, wie grosse Steine oder Bäume und Sträucher in unmittelbarer Streckennähe.
Bevor du mit deinen Mitstreitern nun an die Technik des Töffli gehst, macht euch mit dem Reglement vertraut. Jeder Veranstalter hat seine eigenen Regeln. Meistens werden Mofarennen über den Zeitraum von vier Stunden oder länger durchgeführt. Es gibt aber auch längere Rennen, bisweilen hat es sogar schon 24-Stunden-Rennen gegeben. Auch ganz verschiedene Vorgaben bezüglich der Technik gibt es. Viele Veranstalter legen Wert darauf, dass das Mofa über den Original-Rahmen verfügt. Auch der Originalmotor ist bei manchen Veranstaltungen vorgeschrieben. Oder es gilt die Vorschrift, dass der Motor 50 Kubikzentimeter nicht überschreitet darf. Deswegen solltest du im Vorfeld das Regelwerk gründlich studieren. Jetzt, nachdem du alle Eckdaten kennst, kannst du dich an das Set-up für dein Töffli machen. Modifiziere deinen Hobel im Rahmen der Regeln. Dann steht der Testlauf auf dem Programm. So gelingt auch der erfolgreiche Saisonstart!
Nach der Rennsaison ist vor der Rennsaison
Ist die Saison gelaufen, dann stellt man das Rennmofa meist im Keller oder in der Garage ab und gönnt dem Boliden eine wohlverdiente Auszeit. Aber die Zeit verfliegt, schneller als erwartet steht das erste Rennen der neuen Saison vor der Tür. Schäden der letzten Saison solltest du unbedingt beheben, bevor du dein Rennmofa während der kalten Monate nicht nutzt. Am besten du nimmst die erforderlichen Reparaturen direkt nach dem letzten Rennen vor, denn du solltest sowieso einige Vorbereitungen bei einer längeren Einlagerung vornehmen.
Mofarennen ein teures Hobby?
Wie sieht es mit den Kosten aus? Man könnte zu dem Schluss gelangen, dass Mofarennen einiges an Sackgeld verbrauchen. Viel Werkzeug, viele Ersatzteile, dazu kommen unter Umständen noch Startgebühren und natürlich Kosten für Benzin, Öl und andere Schmierstoffe. Aber deine Unkosten relativieren sich, wenn du mit anderen Töfflibuebe oder Töfflimeitlis gemeinsam als Team zum Rennen antrittst und ihr euch die Kosten teilt.
Tatsächlich ist es auch relativ selten der Fall, dass man teure High-End-Teile komplett austauschen muss. Du brauchst also nicht zu fürchten, dass du nach jedem Mofarennen neue Teile kaufen musst. Auch lässt sich vieles wieder instand setzen. Tauscht man zum Beispiel den Vergaser, weil er streikt, kann man das defekte Exemplar nach dem Rennen gründlich reinigen und notfalls mit neuen Düsen bestücken. Schon schnurrt das Teilchen wieder. Mofarennen sind also ein durchaus bezahlbares Hobby, das viel Action und Spass bietet.
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