Dein Töffli in einen Cafe Racer verwandeln
Alles, was du dazu wissen musst
Was ist ein Cafe Racer? Eine Reise in die Vergangenheit
Der Begriff Cafe Racer tauchte erstmals im London der 60er-Jahre auf. Zu dieser Zeit gab es eine lebendige Subkultur, die gegen gesellschaftliche Normen rebellierte. Auch die Motorräder, die die Mitglieder dieser Subkultur fuhren, spiegelten ihre rebellische Gesinnung wider. Ihre „Dienstfahrzeuge“ waren englische Motorräder, die sie stark modifizierten. Da illegale Motorradrennen fester Bestandteil der Szene waren, montierten sie möglichst viele Teile an ihren Bikes ab. So wurde Gewicht gespart. Gleichzeitig wurden die Bikes ordentlich frisiert. Ihre Vorbilder waren die Rennmaschinen aus dem britischen Motorsport.
Es ist durchaus möglich, dass sich der Ausdruck Cafe Racer von der klassischen Strecke der Rennen ableitete. Die illegalen Strassenrennen führten angeblich vom berühmt–berüchtigten Ace Cafe, einer Raststätte in Stonebrige, zum nächsten Kreisverkehr. Die Zeitnahme bei solchen Rennen übernahm übrigens die Juke Box im Ace Cafe. Zu Beginn des Rennens wurde eine Single ausgewählt und abgespielt. Bevor der Song zu Ende gelaufen war, mussten die Teilnehmer wieder an der Bar sitzen. Record Race nannten das die Rocker jener Tage.
Die amerikanische Interpretation des Cafe Racers
Im US–Car Bereich hat der Begriff einen komplett anderen Hintergrund! Während in London die „Swinging Sixties“ herrschten, lieferten sich die USA und Russland ein wildes Wettrüsten. Die amerikanischen Autohersteller waren sichtlich davon inspiriert und starteten einen PS-Krieg um das schnellste Auto. Unter 350 PS ging gar nichts. Manches Modell durchbrach sogar die 600-PS-Schallmauer! Ein Porsche 911 mit seinen mickrigen 130 PS ist im Vergleich dazu der reinste Einkaufswagen! In den Siebziger Jahren hatte die US-Regierung genug von dem Irrsinn und führte strenge Abgasvorschriften ein. Als Folge verschwanden fast alle PS-Giganten vom Markt. Zu den wenigen Ausnahmen zählte die Corvette, die von stolzen 400 PS auf 170 Pferdchen gedrosselt wurde. Sie sah zwar immer noch gefährlich aus, ihre beeindruckenden Fahrleistungen waren aber Geschichte. Schon bald bezeichneten manche Amerikaner den Sportwagen spöttisch als Cafe Racer. Denn so ein Rennwagen tauge, nach Meinung der Spötter, bestenfalls dazu, in die Stadt zu fahren und dort einen Kaffee zu trinken.
Tipps für deinen Umbau: So verwandelst du ein Mofa in einen Cafe Racer
Retro-Charme kombiniert mit einer scharfen Optik, die stark vom Rennsport inspiriert ist. Quasi die beste Verbindung von all dem, was Cafe Racer in der Vergangenheit waren. Wenn du deinem Piaggio oder Zündapp diesen Look verpassen möchtest, sind Modifikationen an der Sitzbank, dem Lenker und den Reifen Massnahmen, mit denen du relativ leicht die charakteristische Optik realisieren kannst. Vorab: Mofas mit durchgehender Sitzbank sind natürlich prädestiniert, wenn es um solche Umbauten geht. Wenn Du z. B. ein waschechtes Zündapp CS 25 in der Garage hast, ist das eine ideale Ausgangslage. Allerdings kannst du mit den passenden Custom-Parts auch jedes andere Modell umbauen; an der Sitzbank wird dein Vorhaben nicht scheitern.
Der Höcker
Für viele Töfflibuebe und Töfflimeitli ist ein Höcker am Heck der Inbegriff des gelungenen Retro Looks. Er sieht einfach cool aus und macht richtig Spass! Hier wird es auch schon spannend: Wie soll das Ding aussehen? Eine gute Empfehlung ist ein Blick darauf, was der Markt so hergibt. Du findest eine Reihe von Custom-Parts, die alle deine Träume erfüllen. Natürlich auch eine Sitzbank mit Höcker. Natürlich gibt es auch Töfflibuebe und Töfflimeitli, die den Höcker selber bauen. Wenn du das notwendige handwerkliche Geschick und das passende Werkzeug mitbringst, macht dies richtig Laune! Behalte das grosse Ganze im Blick! So mancher Höcker sieht von der Seite super aus. Von hinten ist dies nicht immer der Fall. Hier gilt: „Ein schöner Rücken sollte entzücken“. Anders gesagt: Betrachte dein Töffli als Gesamtkunstwerk, bei dem alles miteinander harmonieren sollte.
Der passende Lenker
Für den charakteristische Cafe Racer Look deines Töfflis ist die Wahl des Lenkers von besonderer Bedeutung. Ideal sind Stummel oder M Lenker. Diese Lenkerform sorgt für eine renntaugliche Körperhaltung, wenn du auf deinem Töffli unterwegs bist. Ausserdem wirkt dein Hobel so schnittiger, offensiv und wendig.
Reifen und Felgen
Für die Reifen deines Cafe Racers gilt vorallem eins: breit sollten sie sein. Damit die Schlappen auch richtig gut zur Geltung kommen, kannst du die Schutzbleche etwas verkürzen. Reifen und Felgen im Retrolook sehen einfach göttlich aus! Wer dies nicht glaubt, sollte sich ein Piaggio mit Weisswandreifen gönnen! Allerdings sind sie kein Muss. Auch mit schwarzwandigen Reifen kannst du die charakteristische Cafe-Racer Optik umsetzen.
Unsere Empfehlung:
Vielleicht hast du ja jetzt Lust, den Umbau deiner Töfflis selbst in die Hand zu nehmen. Dabei kannst du auf viele spezielle Custom-Parts zurückgreifen, die speziell für den Umbau zum Cafe Racer konzipiert sind. Natürlich kannst du auch selbst Hand anlegen.
Sei dir bewusst, dass Abschleifen und neu lackieren eine Menge Arbeit mit sich bringt. Der Vorteil ist, dass du eine Menge über Arbeiten an deinem Töffli lernst. Der Nachteil: Dein Mofa wird für einige Zeit in der Garage verschwinden, ehe es in neuer Form seine Rückkehr auf die Strasse feiert. Die gute Nachricht: Verwendest du stattdessen Custom-Parts und Teile mit sportlicher Optik, geht der Umbau sicher schneller.
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Bildquellen:
Legendäre A.J.S. 7R Boy Racer © Gérard Delafond CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php
Silber vintage Custom Cafe Racer © Mikalai Bachkou – stock.adobe.com
Piaggio Ciao PX Café Racer Umbau von Max für https://www.mofainserate.ch/
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